PwC-Studie: Digitalisierung soll bei Betriebsprüfungen helfen
PricewaterhouseCoopers (PwC) hat ihre aktuelle Studie zu Betriebsprüfungen in Deutschland vorgelegt. Ein Ergebnis: Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen will mit Blick auf künftige Prüfungen verstärkt in digitale Tools investieren.
Für die Studie hat PwC 201 Finanz- und Steuerexperten aus Unternehmen mit unterschiedlichen Jahresumsätzen aus verschiedenen Branchen befragt. 60 Prozent der von PwC befragten Unternehmen mit Prüfungs-Feststellungen mussten eine steuerliche Mehrbelastung von bis zu 1 Million Euro tragen.
Knapp ein Drittel (29 Prozent) der Unternehmen traf es bei der Bilanzierung des Anlagevermögens, 28 Prozent bei der Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen. Insgesamt ist jedoch ein Rückgang der Feststellungen zu verzeichnen: Bei der Befragung 2018 mussten noch drei Viertel der Unternehmen Nachzahlungen leisten, 2022/23 waren es 54 Prozent.
Jedes dritte Unternehmen (35 Prozent) benötigt ein bis drei Jahre, um die Betriebsprüfung abzuschließen, 26 Prozent bis zu zwölf Monate. Unterschiede gibt es in den Umsatzklassen: Jedes zweite Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro benötigt maximal ein Jahr für die Betriebsprüfung, bei 27 Prozent der Unternehmen mit einem Umsatz ab 500 Millionen Euro dauert die Prüfung mehr als vier Jahre.
Mehr digitale Tools, Nachholbedarf bei TCMS
Laut PwC-Umfrage kommen bei Betriebsprüfungen immer häufiger digitale Tools zum Einsatz: Während 2019 noch 64 Prozent der Unternehmen auf Digitallösungen verzichteten, waren es 2022/23 nur noch 29 Prozent. Rund die Hälfte will mit Blick auf künftige Betriebsprüfungen verstärkt in digitale Technologien investieren.
Weiterhin Nachholbedarf besteht dagegen beim Thema Tax Compliance Management System (TCMS). Der Vorteil bei einer Betriebsprüfung: Mit einem entsprechenden TCMS können im Vorfeld Prüfungseinschränkungen festgelegt und der gesamte Prozess beschleunigt werden. Allerdings gaben in der Studie 61 Prozent der Unternehmen an, kein TCMS zu nutzen. Bei Unternehmen mit weniger als 100 Millionen Euro Umsatz sind es sogar 77 Prozent.