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Nach Auf und Ab: RIDE Capital ist zurück

Alter Fernseher mit dem Schriftzug Tax Tech News in der Farbe Lila. Bild: @saravuth sawasdee via canva.com

Sieben Monate tragisches LinkedIn-Schweigen wurden nun durch einen neuen Post von RIDE Capital auf ihrer offiziellen LinkedIn-Seite beendet. Ein wildes Auf und Ab, oder? 

Bevor wir in die konkreten Details eintauchen, hier eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse der letzten Monate: 

  • Dezember 2023: Fragwürdige Immobiliengeschäfte aus einem früheren Geschäftsmodell rücken RIDE Capital ins Rampenlicht 
  • April 2024: Der Rechtsanwalt und Steuerberater Simon Beyme tritt RIDE Capital als Leiter der Steuerabteilung bei und wird Geschäftsführer der RIDE Steuerberatung 
  • September 2024: RIDE Capital meldet Insolvenz an 
  • November 2024: Raoul Heraeus kauft RIDE Capital Berichten zu folge für 630.000 Euro 
  • Dezember 2024: RIDE Capital muss den Betrieb einstellen und wird von den beiden ursprünglichen Gründern Christine Kiefer und Felix Schulte zurückgekauft 

❓ Und jetzt? 

März 2025. Die ursprüngliche RIDE GmbH befindet sich in Liquidation. Die TTT Education GmbH, eine Vorratsgesellschaft, wird als neue Gesellschaft hinter RIDE Capital genutzt. Sie soll im Laufe dieses Jahres umbenannt werden.  

Die Geschäftsführung dieser neuen Einheit besteht nun aus Christine Kiefer, Felix Schulte und Jens Labusch. Laut LinkedIn beschäftigen sie noch etwa 25 Mitarbeiter. Aus Berichten des letzten Jahres geht jedoch hervor, dass nur noch etwa 20 Mitarbeiter beschäftigt sind. Genaue Zahlen zum derzeitigen Zeitpunkt sind nicht öffentlich bekannt. 

Für die Erbringung von Steuerdienstleistungen ist jedoch eine Steuerberatungsgesellschaft erforderlich. In diesem Fall ist dies die RIDE Steuerberatung GmbH (ehemals vvSteuerberatung GmbH). Seit April 2024 wurde diese Steuerberatungsgesellschaft von Simon Beyme geleitet, der im Februar 2025 beschloss, diese Position aufzugeben und stattdessen für die deutsche Steuer-App Zasta zu arbeiten. 

Das klingt nach einer neu zu besetzenden Stelle, oder? 

👨🏼‍💼 Ein neues Projekt für Martin Grau 

Nun, durch wen könnte man jemanden ersetzen, der Steuerberater und Rechtsanwalt ist? 

Um diese Informationen zu finden, habe ich mich in den digitalen Dschungel Deutschlands begeben, das Handelsregister, und mich durch dessen uraltes Webportal gewühlt – um euch die Mühe zu ersparen. 

Überraschenderweise hat es sich gelohnt und ich habe Folgendes herausgefunden: Als neuer und derzeitiger Geschäftsführer der RIDE Steuerberatung ist Steuerberater, Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer Martin Grau eingetragen. 

Martin Grau ist ein wahrer Tausendsassa und an einer Vielzahl von steuerbezogenen Projekten beteiligt. Unter anderem: 

  • megra Steuerberatung, eine deutsche Steuerberatungsgesellschaft 
  • MiMaTAX, eine deutsche Steuerberatungsgesellschaft, die sich zunächst nur auf sevdesk-Nutzer konzentrierte, jetzt aber in zuno.tax umbenannt wurde und nicht nur mit sevdesk, sondern auch mit Lexware Office und Taxdoo zusammenarbeitet 
  • Als Investor in milia.io, einer zentralen Plattform für transparenten Informationsaustausch und digitale Zusammenarbeit mit Kunden 
  • Tax2Tech-Podcast, zusammen mit Melchior Neumann, in dem sie die neuesten Entwicklungen in der TaxTech-Welt diskutieren 

💡 Versuch macht klug 

Da die RIDE Steuerberatung derzeit weiter auf der Suche nach Steuerexperten und einem Steuerberater ist, ist nicht klar, inwieweit Martin Grau in seiner neuen Rolle als Geschäftsführer genau involviert sein wird. Aber sicher wird er den neuen Spirit stärken können, den RIDE Capital jetzt mehr denn je braucht. 

Mit dem Gründerduo wieder am Ruder könnte RIDE Capital mit seiner stark nachgefragten digitalen Lösung für Low-Tax-Investments über deutsche GmbHs in eine vielversprechende Zukunft blicken. 

🚀 NEWS
  • Daniel Marcous, Mitbegründer und CTO des in den USA ansässigen Unternehmens für Embedded Tax-Lösungen april, spricht im AI Knowhow-Podcast über KI-gestützte Steuerlösungen (Link)
  • Das schwedische Unternehmen Bluebook, das KI-Agenten für Buchhalter und Wirtschaftsprüfer etablieren möchte, sammelt in einer Pre-Seed-Runde drei Millionen Dollar ein (Link)
  • Die Neo-Business-Bank Finom veröffentlicht Finom AI Accounting. Es gibt eine Warteliste für die ungeduldigen Unternehmer, die die KI gerne nutzen wollen (Link)
  • Plutus' Kai Klapal gibt bekannt, dass Plutus Ende letzten Jahres 100.000 Euro jährlich wiederkehrende Einnahmen erreicht hat. Plutus ist ein Steuerservice für Holding-Unternehmergesellschaften (UGs) und erfreut sich laut eigener Aussage derzeit über viele Neukunden (Link)
  • Stacks aus den Niederlanden – eine KI-Lösung für Buchhalter – sichert sich in zwei kurz aufeinanderfolgenden Finanzierungsrunden zehn Millionen Dolla (Link)
  • SparkReceipt, ein finnischer Anbieter von Software für die vorbereitende Buchhaltung, hat eine nicht genannte Summe von Trind Ventures erhalten (Link)
  • SteuerCHECK von CHECK24 unterstützt jetzt die Übermittlung von Steuererklärungen für Selbstständige. Dies kommt zu einer Zeit, in der andere Do-it-yourself-Steuerlösungen schon jetzt ratlos sind, wie sie mit dem kostenlosen Angebot von CHECK24 konkurrieren können, während sie selbst etwa 30 bis 40 Euro pro Steuerjahr verlangen (Link)

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